Im 2. Quartal 2023 stagnierte die Schweizer Wirtschaft nach einem schwungvollen Jahresauftakt. Der private Konsum wuchs erneut solide; der Dienstleistungssektor expandierte auf breiter Basis. Hingegen gingen die Investitionen sowie die Wertschöpfung im Industriesektor zurück. Die aktuellen Indikatoren deuten nicht auf eine rasche Umkehr dieser Entwicklung.
Das Wachstum der Weltwirtschaft lag im 2. Quartal insgesamt im Rahmen der Erwartungen. Dem schwachen Quartal im Euroraum steht eine substanzielle Expansion in den USA gegenüber. In China wuchs das BIP erwartungsgemäss, für die nahe Zukunft zeichnet sich aber eine geringere Dynamik ab. Auch im Euroraum dürften die kommenden Quartale etwas schwächer verlaufen als bisher angenommen. In der Summe sollte sich die Weltwirtschaft etwas langsamer von den vergangenen, herausfordernden Jahren erholen als in der Prognose von Juni erwartet. Wie bislang ist von dämpfenden Effekten der Geldpolitik auszugehen: Die Kerninflation hat sich international abermals weniger günstig entwickelt als unterstellt.
Aufgrund des starken 1. Quartals revidiert die Expertengruppe ihre Prognose für das Wachstum der Schweiz 2023 dennoch nach oben. Das Sportevent-bereinigte BIP sollte im Gesamtjahr 2023 um 1,3 % wachsen (Prognose von Juni: 1,1 %). Diese Prognose unterstellt eine schwache Entwicklung der Schweizer Wirtschaft im zweiten Halbjahr.
Stützende Effekte sind vom privaten Konsum zu erwarten: Die Lage am Arbeitsmarkt ist gut, ein gewisses Beschäftigungswachstum sollte anhalten. Zudem dürfte die Inflation im Gesamtjahr 2023 mit 2,2 % leicht tiefer ausfallen als bislang angenommen (Prognose von Juni: 2,3 %). Hingegen werden die unterdurchschnittliche Dynamik der Weltnachfrage und die jüngste Aufwertung des Schweizer Frankens die Warenexporte bremsen, die rückläufige Kapazitätsauslastung und die steigenden Zinsen die Investitionstätigkeit drosseln. Entsprechend geht die Expertengruppe für das Gesamtjahr 2023 von einer schwachen Entwicklung der Ausrüstungsinvestitionen und von einem Rückgang der Bauinvestitionen aus.
Im weiteren Verlauf ist für 2024 eine gewisse Erholung der globalen Nachfrage und damit der Schweizer Exporte zu erwarten. Hingegen sollte die Konsumnachfrage an Schwung verlieren. Zum einen wird sich die konjunkturelle Abkühlung auch am Arbeitsmarkt bemerkbar machen; nach 2,0 % im Jahresdurchschnitt 2023 sollte die Arbeitslosenquote 2024 bei 2,3 % zu liegen kommen. Zum anderen dürfte die Inflation 2024 mit 1,9 % höher ausfallen als noch in der Prognose von Juni erwartet (1,5 %).
Insgesamt prognostiziert die Expertengruppe für 2024 ein Wachstum des Sportevent-bereinigten BIP von 1,2 % (Prognose von Juni: 1,5 %). Damit würde die Schweizer Wirtschaft zwei Jahre in Folge deutlich unterdurchschnittlich wachsen, ohne aber in eine schwere Rezession zu geraten. Wie bisher basiert diese Prognose auf der Annahme, dass eine Energiemangellage mit breitflächigen Produktionsausfällen auch im kommenden Winter 2023/24 ausbleibt.
Konjunkturrisiken Die Konjunkturrisiken sind ausgeprägt. Die Inflation könnte sich international als noch persistenter erweisen und eine restriktivere Geldpolitik nötig machen. Die globale Nachfrage würde damit weiter gebremst. Ausserdem könnten sich bestehende Risiken im Zusammenhang mit der globalen Verschuldung, Risiken von Korrekturen an den Immobilien- und Finanzmärkten sowie Bilanzrisiken bei Finanzinstitutionen verschärfen. Darüber hinaus könnte die Übertragung der geldpolitischen Straffung auf die Realwirtschaft stärker ausfallen als aktuell angenommen.
Zunehmende Risiken für die internationale Konjunktur und damit für den Schweizer Aussenhandel gehen von der Entwicklung in Deutschland und in China aus. So könnte sich die deutsche Industrie deutlicher abschwächen und die exponierten Bereiche der Schweizer Wirtschaft stärker bremsen als erwartet. Zudem könnte sich die chinesische Wirtschaft angesichts der Krise im Immobiliensektor, der hohen Verschuldung und der eingetrübten Stimmung von Unternehmen und Haushalten stärker abkühlen als angenommen.
Schliesslich bleiben die Risiken einer Energiemangellage für den kommenden Winter 2023/2024 trotz der bisherigen Entspannung bestehen. Sollte es in Europa zu einer ausgeprägten Energiemangellage mit Produktionsausfällen auf breiter Basis und einem deutlichen Abschwung kommen, wäre auch in der Schweiz mit einer Rezession bei gleichzeitig hohem Preisdruck zu rechnen.
* Weiterführende Informationen zur Prognose der Expertengruppe Konjunkturprognosen des Bundes finden sich im beiliegenden Kapitel « Konjunkturprognose » der « Konjunkturtendenzen Herbst 2023 » sowie unter www.seco.admin.ch/konjunkturprognosen.
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