Die Vorsteherin des Eidgenössischen Finanzdepartements, Bundesrätin Karin Keller-Sutter, hat den Basler Professor für Nationalökonomie Yvan Lengwiler zum neuen Präsidenten der Expertengruppe «Bankenstabilität» ernannt. Lengwiler ersetzt auf dieser Position den ehemaligen Präsidenten des Bankrates der Schweizerischen Nationalbank (SNB), Jean Studer.
Jean Studer hatte Bundesrätin Karin Keller-Sutter darüber informiert, dass er aus beruflichen Gründen, die mit seiner Arbeit in der Expertengruppe nichts zu tun haben, sein Amt als Präsident niederlegen wolle. Bundesrätin Karin Keller-Sutter hat Jean Studers Wunsch mit Bedauern entsprochen und dankt ihm für seine Arbeit.
Ausgewiesener Experte der Finanzmarktregulierung An die Stelle von Jean Studer tritt nun Yvan Lengwiler. Der Professor für Nationalökonomie an der Universität Basel ist ein ausgewiesener Experte auf dem Gebiet der Finanzmarktregulierung und der Geldpolitik und blickt auf eine Karriere unter anderem als Verwaltungsratsmitglied bei der FINMA zurück.
Neu in die Expertengruppe nimmt zudem Rudolf Sigg Einsitz. Er war während 14 Jahren bis Ende März 2023 Leiter Finanz (CFO) und Mitglied der Generaldirektion bei der Zürcher Kantonalbank (ZKB). Rudolf Sigg blickt auf eine insgesamt 45-jährige Karriere bei dieser systemrelevanten Kantonalbank zurück.
Der Bundesrat hat Ende März 2023 entschieden, die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS aufzuarbeiten und das «Too big to fail»-Regelwerk zu evaluieren. Er stützt sich dabei auf Artikel 52 des Bankengesetzes, der ihn zur regelmässigen Berichterstattung zu den systemrelevanten Banken verpflichtet. Der nächste entsprechende Bericht soll bis Anfang April 2024 vorliegen. Im Rahmen dieses Berichts wird der Bundesrat auch diverse Prüfaufträge erfüllen, die das Parlament dem Bundesrat im Zusammenhang mit den Ereignissen rund um die Credit Suisse mittels Postulate erteilt hat. Die Einsetzung der externen Expertengruppe ist eine Folge dieser Beschlüsse.
Breit abgestützte Expertengruppe
Die Expertengruppe «Bankenstabilität» soll sich mit strategischen Überlegungen zur Rolle der Banken und der staatlichen Rahmenbedingungen bezüglich Stabilität des Finanzplatzes Schweiz auseinandersetzen und dem EFD bis Mitte August 2023 die Ergebnisse ihrer Arbeiten in einem Bericht darlegen. Dieser Bericht wird als Grundlage dienen für den Bericht zu den systemrelevanten Banken gemäss Artikel 52 Bankengesetz sowie für die Erfüllung der erwähnten Postulate. Der Expertengruppe steht es frei, auch eigene Akzente zu setzen, wobei sie bei ihren Arbeiten auf allfällige Abklärungen und Untersuchungen der parlamentarischen Oberaufsicht Rücksicht nimmt.
Die Expertengruppe ist breit abgestützt. Ihr gehören Personen an, die die Wissenschaft, den Bankensektor und die Realwirtschaft vertreten. Konkret ist die Expertengruppe wie folgt zusammengesetzt:
Yvan Lengwiler (Präsident) - Professor für Nationalökonomie, Universität Basel, spezialisiert auf Finanzmarktregulierung und Geldpolitik, ehemaliges Verwaltungsratsmitglied der FINMA
Mirjam Eggen - Professorin für Privatrecht, Universität Bern, und Expertin in Finanzmarktrecht
Rudolf Sigg - ehemaliger Leiter Finanz (CFO) und Mitglied der Generaldirektion Zürcher Kantonalbank
Eva Hüpkes - Head of Regulatory and Supervisory Policies, Financial Stability Board, und Dozentin für Internationales Wirtschaftsrecht, Universität Zürich
Eva Jaisli - CEO der PB Swiss Tools AG und Vorstandsmitglied Swissmem
Beatrice Weder di Mauro - Professorin für internationale Ökonomie, Geneva Graduate Institute (IHEID), und ehemaliges Verwaltungsratsmitglied UBS
Hans Gersbach - Professor für Makroökonomie, ETH Zürich, und ehemaliger Vorsitzender des wissenschaftlichen Beirats des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz Deutschland
Renaud de Planta - Teilhaber Pictet-Gruppe
Die Expertengruppe wird weitere Expertinnen und Experten und Branchenvertreterinnen und -vertreter anhören. Ihr steht zudem das Gutachten von Professor Manuel Ammann zur Verfügung. Dieses hat das EFD Ende März 2023 in Auftrag gegeben. Es liegt mittlerweile vor.
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Das EFD widmet sich einer Vielzahl von Aufgaben. Dazu gehören das Bundesbudget, Finanz-, Währungs- und Steuerfragen aus dem nationalen und internationalen Bereich, die Zoll- und Warenkontrolle und die Umsetzung der Alkoholgesetzgebung.
Von der Informatik über das Personalwesen bis hin zur Infrastruktur und Logistik erbringt das EFD darüber hinaus Dienstleistungen für die ganze Bundesverwaltung.
Eidgenössisches Finanzdepartement EFD (Firmenporträt) | |
Artikel 'EFD: Expertengruppe «Bankenstabilität» neu unter der Leitung von Yvan Lengwiler...' auf Swiss-Press.com |
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