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Gemeindeverwaltung
Als um 1200 auf dem Möriker Kirchhügel eine kleine Kapelle erbaut wurde, befahl man sie dem Schutz Antonius des Grossen an. Antonius, um 250 in Mittelägypten geboren, war als Nubier von dunkler Hautfarbe. Das frühe Christentum sah in Antonius den Afrikaner und stellte ihn vereinfachend als den Neger dar. Viele Ortschaften, deren Kirchenpatron Antonius der Grosse ist, führen heute einen Mohren in ihrem Gemeindewappen, so auch unsere Gemeinde. Der Sechsberg wurde aus dem Familienwappen der Schlossherren von Wildegg übernommen.
Die alemannischen Höfe hatten meistens Namen, die mit –ingen, -iken oder –kon endeten. Die in den Urkunden aus jener Zeit gefundenen Namen Muorinkon, Murinchon, Moerinchon, Mörinkon haben alle einen Zusammenhang mit den beiden Namenselementen. 1592 wurde im Lindwald, am Gemeindedreieck von Möriken, Othmarsingen und Lenzburg ein Grenzstein mit dem Mohrenwappen gesetzt, welcher der früheste Zeuge des Dorfwappens ist.
Die alemannischen Höfe hatten meistens Namen, die mit –ingen, -iken oder –kon endeten. Die in den Urkunden aus jener Zeit gefundenen Namen Muorinkon, Murinchon, Moerinchon, Mörinkon haben alle einen Zusammenhang mit den beiden Namenselementen. 1592 wurde im Lindwald, am Gemeindedreieck von Möriken, Othmarsingen und Lenzburg ein Grenzstein mit dem Mohrenwappen gesetzt, welcher der früheste Zeuge des Dorfwappens ist.
m Jahre 1948 wurden die ersten Scherben auf dem Chestenberg einer spätbronzezeitlichen Siedlung aus den Jahren 2200 – 800 vor Christus entdeckt.
Bewohnt war unsere Gegend in der Zeit der Besatzung Helvetiens durch die Römer. Aus der Römerzeit, 58 vor Christus bis 401 nach Christus, wurden bei Ausgrabungen in der Lehmgrube und im Römerweg Überreste eines römischen Gutshofes gefunden. Seine Entstehung hat das jetzige Dorf Möriken-Wildegg jedoch hauptsächlich den Alemannen zu verdanken.
Das heutige Gemeindegebiet wird erstmals 1292 schriftlich als „Mörinkon“ erwähnt, nachdem bereits 1283 in einer Urkunde ein Ulricus de Moerinchon als Zeuge erscheint.
Die Erbauung der Burg Wildegg auf dem wichtigsten Ausläufer des Chestenberges durch die Grafen von Habsburg im 12. Jahrhundert ist der erste wichtige Markstein in der Geschichte des Doppeldorfes. Das Dorfgebiet kam dann im Jahre 1291 durch den Verkauf des ehemaligen Murbacher Hofes Holderbank mit dem sogenannten Streugut Möriken in den Besitz der Habsburger.
Die bereits seit dem 15. Jahrhundert eigenständige Gemeinde Möriken erhielt schon im 16. Jahrhundert eine eigene Schule. Wirtschaftlich war Möriken stark von der Herrschaft Wildegg abhängig, denn zu dieser gehörten der grösste Teil des Waldes auf dem Chestenberg, die ausgedehnten Rebenpflanzungen am Berghang und auch die Mühle am Talausgang unterhalb des Schlosses. Diese bildete den Beginn der Siedlung Wildegg.
Elf Generationen lang bewohnte und bewirtschaftete die Familie Effinger die Schlossdomäne Wildegg mit über 100 Hektaren Land. Seit Kaspar Effinger von Brugg 1483 die Wildegg gekauft hatte, blieb sie ohne Unterbruch im Familienbesitz. Julie, die letzte Effinger, starb 1912 ohne Nachkommen und vermachte Schloss und Domäne Wildegg der Eidgenossenschaft. Die Anlage mit Schloss, Wald, landwirtschaftlichem Hof, Park und Gärten ist im Wesentlichen erhalten geblieben und heute eine Kulturlandschaft von nationaler Bedeutung.
Die politische Gemeinde Möriken-Wildegg bestand schon immer aus den Dorfteilen Möriken und Wildegg.
Die Firma Laué & Cie ist die eigentliche Initiantin der industriellen Revolution in Wildegg im 18. Jahrhundert. Man begann dort zusätzlich zur manuellen Verarbeitung von Baumwolle, einen Teil der angefertigten Baumwolltücher farbig zu bedrucken – der sogenannte Indiennedruck. Der allgemeine Niedergang des Indiennedrucks nach 1840 verschonte auch das Wildegger Unternehmen nicht. Die flexiblen Geschäftsherren verstanden es jedoch, rasch auf andere Geschäftszweige umzusatteln. So entstanden eine Sägerei, eine mechanische Werkstätte, eine Produktionsstätte für Glanzfaden, ein Trinkwasserpumpwerk und ein Wasserrad von fünf Metern Durchmesser zur Elektriztitätserzeugung.
1848 führte Alois Isler in Wildegg die im Freiamt blühende Hutflechterei ein, die bald darauf in einem eigenen Fabrikgebäude auf der Blakimatt betrieben wurde. Diese verfügte sogar über eine Zweigniederlassung in New York. 1904 wurde ein Teil des Industriekomplexes verkauft und zuerst eine Xylolith- (Parkett-) und später eine Kohlensäurefabrik darauf betrieben.
Der Kohlenmangel im Ersten Weltkrieg bescherte der Elektroindustrie eine beschleunigte Entwicklung. Daraus resultierte die Gründung der Kupferdraht- Isolierwerke Wildegg AG (KIW). Heute haben sich auf dem ehemaligen KIW-Areal diverse Firmen angesiedelt.
In der Hellmühle betreibt die Migros-Genossenschaft seit 1984, einem weiteren wichtigen Gebäude in Wildegg, eine Hartweizen-Mahlerei. Im Jahr 1415 war sie nebst dem Schloss das einzige Wohnhaus im heutigen Dorfteil Wildegg. Im Jahre 1872 wurde in der Hellmühle neben der bisherigen Lohnmüllerei auch die Handelsmüllerei betrieben.
1889 errichtete der Zofinger Friedrich Rudolf Zurlinden ein Zementwerk in Wildegg, das als Standort für eine Zementfabrik viele Vorteile bot: die unabdingbaren Grundstoffe Kalkstein und Tonmergel waren in den nahen Jurahügeln vorhanden, die Aare lieferte das notwendige Wasser, und überdies verfügte Wildegg über einen Bahnanschluss. Durch die idealen Bedingungen und die zunehmende Bautätigkeit entwickelten sich die Jura-Cement-Fabriken zu einem wichtigen Arbeitgeber in Wildegg.
Ganz anders verlief die wirtschaftliche Entwicklung in Möriken. Noch bis vor wenigen Jahrzehnten bestimmten hier Bauernhöfe das Dorfbild. Die Entwicklung der Gemeinde zu einem bevorzugten Wohnort ist hier besonders auffällig. An vorzüglichen Wohnlagen sind in den letzten Jahrzehnten um den bäuerlichen Dorfkern von Möriken herum zahlreiche Bauten und neue Einfamilienhäuser entstanden.
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